Paniersbunker

In Nürnberg gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bunker aus verschiedenen Zeitperioden. Die meisten befinden sich unterhalb der Altstadt. Insgesamt sind weit über 20 verschiedene Anlagen unter den Füßen der Nürnberger verborgen. Einer davon ist der Paniersbunker.
Er wurde während des Zweiten Weltkriegs geschaffen und in das bestehende mittelalterliche Felsenkeller-System unter dem nördlichen Teil der Stadt integriert. Die meisten Keller wurden erweitert und miteinander verbunden, wodurch ein riesiges unterirdisches Labyrinth entstand, das sich über mehrere Ebenen erstreckt. Auch die Gebäude darüber waren mit diesem weitläufigen unterirdischen System verbunden. Man schätzt, dass während der alliierten Luftangriffe etwa 80.000 Menschen hier sicheren Schutz fanden.
Neben Schutzräumen für die Zivilbevölkerung gab es auch Räume für Kunst- und Kulturgüter, Kriegsgefangene, die Stadtverwaltung und die lokale Gauleitung.

Während früher die meisten umliegenden Häuser über ihre Keller mit dem Bunker verbunden waren, gingen die Zugänge durch die nahezu vollständige Zerstörung der Altstadt im Krieg größtenteils verloren. Heute ist der Bunker nicht mehr öffentlich zugänglich und kann nur über wenige versteckte Eingänge erreicht werden.

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich im Jahr 2015 diesen Bunker sowie alle weiteren noch existierenden Bunker der Stadt Nürnberg fotografisch dokumentiert. Zusätzlich habe ich ein 3D-Modell der Stadt und ihrer Bunkeranlagen erstellt, das die Ausdehnung und Position dieser unterirdischen Strukturen anschaulich darstellt. Dieses Modell bietet nicht nur einen visuellen Einblick in die beeindruckende Architektur und das weit verzweigte System, sondern dient auch als Grundlage für eine bessere historische und geographische Einordnung der Anlagen.